Nachhaltigkeit- was heißt das eigentlich genau?
Nachhaltigkeit- ein Wort, das sich in den letzten Jahren in unserem Sprachgebrauch nahezu inflationsartig ausgebreitet hat. Aber ist denn auch wirklich alles nachhaltig, was so benannt wird? Oder wird hier mit Etiketten geschwindelt? Im Allgemeinen verbindet man den Begriff Nachhaltigkeit mit Umweltschutz und Langlebigkeit. Aber was genau steckt da drin?
Was fällt Ihnen zum Thema Nachhaltigkeit ein?
Forstwirtschaft? Holz? Richtig! Denn Holz ist der nachhaltigste Baustoff der Welt!
Nachhaltigkeit ist keine Modeerscheinung. Nachhaltigkeit gibt es schon seit über 300 Jahren. Der Begriff geht auf einen deutschen Oberberghauptmann zurück, Hans Carl von Carlowitz, der 1713 diesen Begriff auf die Forstwirtschaft übertrug, auch der hessische Förster Georg Ludwig Hartig übernahm den Begriff „Nachhaltigkeit“ 1795 als oberstes Prinzip der Waldbewirtschaftung.
Im Wirtschaftslexikon Gabler heißt es:
„Das in der Forstwirtschaft seit Jahrhunderten angewandte Prinzip der Nachhaltigkeit ist als Art und Weise des Wirtschaftens zu bezeichnen, bei welcher derzeitige Bedürfnisse befriedigt werden, ohne zukünftigen Generationen die Lebensgrundlage zu entziehen.“
Genau darum geht es auch im internationalen Zertifizierungssystem für Waldwirtschaft. Zehn weltweit gültige Prinzipien sollen garantieren, dass der Wald verantwortungsvoll und nachhaltig bewirtschaftet wird, um ihn als Ökosystem langfristig zu erhalten. Eines dieser Siegel ist das FSC – Forest Stewardship Council. Dieses Siegel findet sich auch auf Holzprodukten wieder, deren Holz aus FSC- zertifizierten Wäldern stammt.
Holz ist nicht nur nachhaltig, sondern auch klimafreundlich
Holz ist ein nachwachsender und heimischer Baustoff, der vielseitig verwendbar, recyclebar und ohne schädliche Rückstände zu entsorgen ist. Darüber hinaus ist hat er eine ausgezeichnete Ökobilanz und leistet einen beachtlichen Beitrag zum Klimaschutz.
Holz wird ausschließlich mit Sonnenenergie produziert. Holz entzieht der Atmosphäre im Wachstum das schädliche Treibhausgas CO2. Der Baum speichert den Kohlenstoff aus dem CO2 im Holz, welches während der gesamten Nutzungsdauer des Holzes (als Möbel, Baustoff, etc.) gebunden bleibt. Gleichzeitig setzt der Baum Sauerstoff frei.
1 Festmeter Holz entnimmt 1000 kg CO2, speichert 250 kg Kohlenstoff und setzt 750 kg Sauerstoff frei!
Wird das Holz „stofflich“, d.h. als Bau- oder Werkstoff, und lange genutzt, bevor es energetisch, d.h. als Heizwert, verbraucht wird, ist der Nutzen für das Klima am größten. Selbst bei einer energetischen Nutzung von Holz wird aber nur die Menge an CO2 freigesetzt, die der Baum vorher im Laufe seines Lebens gebunden hatte und die ein gerade wachsender Baum wieder bindet. In der Summe ist selbst bei rein energetischer Nutzung die Bilanz ausgeglichen.
Noch mehr Nachhaltigkeit
Massivholztreppen statt Beton, Holzfenster und -türen statt Metall und Kunststoff, Teppich aus Ziegenhaar oder Schurwolle, Parkett, Kork, Flachs, Kokos, Sisal- ob natur oder pflanzlich gefärbt… auch im Innenausbau lassen sich nachhaltig Akzente setzen. Bodenbeläge aus nachwachsenden Rohstoffen sind strapazierfähig, sorgen für eine ausgeglichene Raumfeuchte und sind für Allergiker sehr verträglich. Sie sind umweltschonend produzierbar und zu entsorgen.
Nachhaltigkeit, die(Substantiv, feminin) „längere Zeit anhaltende Wirkung“ beschreibt es der DUDEN.